Unsere Geschichte...

1912 - Wie alles begann

Ältester vorliegender Bildnachweis der Musikkapelle aus dem Jahre 1914 

Am 7. April 1912 wurde von 15 Männern die Musikkapelle gegründet. Die Gründer der Kapelle waren:

  • Wilhelm Schoch
  • Xaver Gerstner
  • Franz Gerstner
  • Dominik Gerstner
  • Ferdinand Gerstner
  • Fridolin Gerstner
  • Andreas Gerstner
  • Joseph Merkel
  • Emil Fritz
  • Adolf Künstel
  • Karl Schoch
  • Elias Gerstner
  • Markus Gerstner
  • Otto Schoch
  • Adolf Haitzler

Großer Idealismus war gefragt, denn diese Männer mussten nicht nur die Instrumente aus der eigenen Tasche bezahlen; sie mussten auch pro Probe jeweils 50 Pfennig entrichten. 


Wie dem unten stehenden Bericht in der damaligen Tageszeitung zu entnehmen ist, bestand schon viele Jahrzehnte die sogenannte „Wörner-Musik“. Diese soll bereits um 1880 besonders bei Kirchweihfesten aufgespielt haben. Im Rechnungsbuch des Militärvereins wird im Gründungsjahr 1889 ausgeführt, dass man für Musikanten drei Mark bezahlt habe. Der Chronik zum 30-jährigen Bestehen des Musikvereins „Harmonie“ Langenbrand im Jahre 1954 ist zu entnehmen, dass selbst diese „Wörner-Musik“ Vorläufer gehabt haben soll. So soll um 1860 in Langenbrand bereits eine Blaskapelle von etwa sechs Mann, die sogenannte „Schuhmathis-Musik“, existiert haben. Die dieser folgende „Wörner-Musik“ war an Zahl nicht viel stärker.

Im „Murgtäler“ vom 18. Mai 1912 wurde über ein Wett-Turnen des hiesigen Turnvereins im Garten des „Murgtäler Hof“ berichtet, wobei den Schluss des Tages ein amüsantes Tanzkränzchen bildete, wozu die hiesige Musikkapelle aufspielte. Ein Schauturnen fand, wie dem Murgtäler vom 8. Oktober 1912 zu entnehmen ist, im Herbst 1912 statt. Dabei hat sich erneut die Langenbrander Streichkapelle (Wörner-Musik) bewährt, welche flott zum Tanz aufspielte. 

Dem „Murgtäler“, Generalanzeiger für den nördlichen 

Schwarzwald / Gernsbacher Tagblatt vom 17. Mai 1912 

ist vorstehender Auszug zu entnehmen. 

Aus diesen unterschiedlichen Quellen heraus lässt sich ableiten, dass es unterschiedliche musikalische Grup-pierungen in Langenbrand schon Jahre bzw. Jahrzehnte vor der Gründung der Musikkapelle am 7. April 1912 gab. 

Infolge Einberufung der meisten Aktiven anlässlich des Ersten Weltkrieges 1914 – 1918 kam der gesamte Musikbetrieb zum Erliegen. Von den Aktiven der ersten Stunde kehrten Elias Gerstner und Dominik Gerstner nicht mehr zurück.

Nach dem Weltkrieg übernahm Schreinermeister Karl Schoch im Jahre 1919 wiederum die Initiative und scharte neben den älteren auch junge Musiker um sich. Die Musikkapelle wurde wieder ins Leben gerufen. Seinem Engagement als 1. Vorsitzender und Dirigent folgte ab Mai 1921 Markus Gerstner, welcher eben-falls in Personalunion beide Aufgaben wahrnahm.

Dass die Männer im Jahre 1912 die Gründung der Musikkapelle mit Ernst-haftigkeit und dem Ziel der dauerhaften Etablierung verfolgten, wird aus der vorstehend abgedruckten Satzung vom 1. September 1912 deutlich.

1924 -  Aus der Musikkapelle wird der Musikverein


Am 9. März 1924 gab die Musik-kapelle im Gasthaus “Murgtäler Hof” ein Konzert, welches nach dem vorliegenden Original-protokollbuch am Anfang aber sehr schwach besucht war. Durch die guten musikalischen Vorträge kamen aber noch mehr Besucher. Im Laufe des Abends wurde angeregt, einen Musikverein zu gründen. Unter den Gästen war der 1. Vorsitzende des bereits seit 3 Jahren existierenden Musikvereins Gausbach, Herr Mungenast, welcher über Zweck, Ziel und Vorteil eines Musikvereins berichtete. In die aufgelegte Liste trugen sich sogleich alle 60 anwesenden Gäste als Mitglieder ein. In die Vorstandschaft des neu gegründeten Vereins wurden gewählt:



  • 1. Vorstand: Otto Wörner I
  • 2. Vorstand: Johann Hagen
  • Schriftführer: Julius Wörner
  • Kassier: Anton Merkel
  • Franz Ludwig Gerstner
  • Franz Gerstner I
  • Karl Gerstner
  • Anton Gerstner
  • Ferdinand Gerstner
  • August Gerstner II

1939 -  mit Beginn des Krieges...


Im September 1939 ist in der Vereinschronik vermerkt: „Mit Beginn des Krieges hörte der Spielbetrieb in der Kapelle wegen vieler Einberufungen auf.“ Die Einträge in der Chronik in den Jahren 1939 bis 1945 sind geprägt durch wenige Zusammenkünfte der noch zu Hause weilenden Verwaltungsratsmitglieder und das Abschied nehmen von verstorbenen und gefallenen Vereinsmitgliedern. Dabei konnte die Kapelle ihrer satzungsmäßigen Verpflichtung, den Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, nicht nachkommen. Es blieb regelmäßig bei einem Nachruf sowie einem Kranz. Im übrigen ruhte das Geschehen in Verein und Kapelle.
Von den Besatzungstruppen wurden Teile des Notenmaterials, der Instrumente, sämtliche Notenständer und auch Teile der Vereinsakten weggenommen.




1947 -  Wiedergründung


Am 14. September 1947 fand wiederum im Gasthaus “Murgtäler Hof” die Wiedergründung des Vereins statt. Der langjährige 1. Vorsitzende Anton Merkel leitete die Versammlung, stellte sich allerdings nicht mehr zur Wahl, wurde aber für seine erfolgreiche Arbeit zum Ehrenvorstand ernannt. Alfons Gerstner, welcher zuvor bereits 14 Jahre als 2. Vorsitzender fungierte, übernahm die Leitung des Vereins und sein Bruder Valentin Gerstner erneut das Dirigentenamt. 2. Vorsitzender wurde Willi Schoch. Als Kassier sowie als Schriftführer wurden die bereits vor dem Weltkrieg amtierenden Otto Wörner II und Anton Gerstner bestätigt.


Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1947 fand im Gasthaus “Murgtäler Hof” das erste Konzert nach dem Krieg statt..

1961 -  Die erste Einheitsuniform


Im Jahre 1961 konnte die Kapelle dank der Unterstützung der Gemeinde Langenbrand mit dem damaligen Bürgermeister Anton Merkel erstmals mit einer Einheitskleidung an die Öffentlichkeit treten.

1978 -  Das weibliche Geschlecht in der Kapelle..


Einen Einschnitt in der Männerdomäne Blasmusik gab es 1978, als das weibliche Geschlecht Einzug in die Musikkapelle hielt. In Langenbrand war nicht - wie in anderen Vereinen - ein Beschluss der Verwaltung über die Aufnahme von jungen Damen in die Kapelle notwendig. Heute noch ist mit Michaela Peter (ehemals Bauer) eine Dame der ersten Stunde als Klarinettistin aktiv in der Musikkapelle.

1979 -  geprägt von einem Dirigenten..


Im Juni 1979 übernahm Franz Kappenberger aus Gaggenau-Oberweier den Dirigentenstab beim Musikverein “Harmonie” Langenbrand. In den Folgejahren stellte sich die Kapelle den geänderten gesellschaftlichen Verhältnissen und den Anforderungen an Musikkapellen. Querflöten, kombiniertes Schlagzeug und Saxophone hielten in den 80er Jahren Einzug. Die Kapelle konnte gefestigt sowie qualitativ und quantitativ verstärkt werden. Das Repertoire veränderte sich – zu Marsch, Polka und Walzer gesellten sich auch moderne Musikstücke.

1999 -  Einzug in die "jungen" 2000er..


Schon 1999 hat sich der Musikverein „Harmonie“ Langenbrand den geänderten Anforderungen im Bereich der Jugendausbildung gestellt und für Kinder im Vorschul- bzw. Grundschulalter eine musikalische Grundausbildung in Verbindung mit dem Erlernen des Blockflötenspiels angeboten. Leiterin dieses Unterrichtsangebotes war von der ersten Stunde weg Silvia Lang, als Erzieherin eine pädagogische Fachkraft mit vielfältigen Kenntnissen im musischen Bereich.
Äußerst rege wurde dieses Angebot in den vergangenen Jahren angenommen, zeitweise wurden zeitgleich rund 15 bis 20 Kinder betreut. Über 50 Kinder haben sich beim Musikverein Langenbrand bzw. Silvia Lang musikalischen Grundkenntnisse angeeignet und dabei das Blockflötenspiel erlernt. Immer wieder zeigen die Kinder bei Jugendvorspielen oder sonstigen Veranstaltungen Spielfreude und Können an Blockflöte oder Percussion-Instrumenten.

Mit dem Osterkonzert am 23. April 2000 ging beim Musikverein Langenbrand eine Ära zu Ende. Franz Kappenberger legte nach fast 21 Jahren das Amt des Dirigenten in jüngere Hände. Für all seine Verdienste wurde Franz Kappenberger zum Ehrendirigenten ernannt.

Zum 1. Mai 2000 übernahm mit Hermann Schneider, Hornist am Staatstheater in Karlsruhe, ein Berufsmusiker die Leitung der Musikkapelle Langenbrand..

2009 - die nächste Generation tritt an..


Nach der Mitgestaltung des Bezirkskonzertes der Bezirksgruppe Murgtal am 29. März 2009 war das Osterkonzert am 12. April 2009 zugleich das Abschiedskonzert des Dirigenten Hermann Schneider, welcher aus zeitlichen Gründen dieses Amt nicht weiterführen konnte. Zum 1. Mai übernahm mit Adrian Bauer ein Aktiver aus den eigenen Reihen den Taktstock. Er trat somit in die Fußstapfen seines Großvaters Valentin Gerstner. Der 1. Trompeter Helmut Gerstner übernahm das Amt des Vizedirigenten und gleichzeitig die Leitung der Jugendkapelle „L.A. – Youngsters“.

2012 - 100 Jahre Blasmusik


Die Musikkapelle Langenbrand kann im Jahre 2012 auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken, die Freiwillige Feuerwehr auf ihr 75-jähriges. Die Geschichte der beiden Jubilare ist eng miteinander verbunden. Die Gründer der Feuerwehr im Jahre 1937 waren überwiegend Aktive der Langenbrander Musikkapelle - so wurde der damalige 1. Vorsitzende zugleich auch Kommandant der neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr. Bis zum heutigen Tage gibt es zahlreiche Einwohner, welche in beiden Einrichtungen Engagement zeigen. Für die Verantwortlichen war dies Anlass, auch in der Durchführung der Veranstaltungen zu den Jubiläen zusammen zu arbeiten. So wurde eigens die "Feuerwe(h)rksmusik 2012 GbR" gegründet, welche neben dem Ehrungsmeeting insbesondere zum großen Zeltfest Besucher aus nah und fern nach Langenbrand lockte.


.



Share by: